
Fulldome-Projektion: Der Sacro Monte di Varallo - Porträt des UNESCO-Weltkulturerbes
Der Sacro Monte im norditalienischen Varallo ist der älteste und komplexeste von insgesamt neun Anlagen, die im 16. und 17. Jahrhundert auf Bergen und an Seen errichtet wurden. Das UNESCO-Weltkulturerbe wurde im gegenreformatorischen Sinne errichtet, um Aspekte christlichen Glaubens bildlich-realistisch auszudrücken. Das Ensemble von in Landschaft eingebetteter Architektur, von lebensgroßen Statuen und von Fresken und Bildern gibt ein beeindruckendes kunsthistorisches Zeugnis des abendländischen Selbstverständnisses seiner Zeit und bildet dabei im wörtlichen Sinne zeittypische Alltagsgeschichte ab.
In einem früheren vielbeachteten Projekt stellte Heinrich Brinkmöller-Becker in Kooperation mit verschiedenen Deutsch-italienischen Gesellschaften in Planetarien die lebensgroßen Statuen von fünf Sacri Monti vor, die in ihrer Illusionswirkung und Suggestivkraft ein beeindruckendes kunsthistorisches Zeugnis von einem außergewöhnlichen Denkmalkomplex geben. In der aktuellen Kuppelprojektion widmet er sich jetzt ausschließlich dem Sacro Monte von Varallo, dem ältesten und wichtigsten, der als Vorlage für den anschließenden Bau der anderen Sacri Monti diente. Gezeigt werden Landschaft, Architektur und exemplarisch Statuen und Fresken des Komplexes mit seinen insgesamt über 800 Statuen mit ihrer Detailbesessenheit, mit der Basilika und der Anlage von 45 Kapellen.
Das Zusammenwirken dieser Faktoren und nicht zuletzt die Umsetzung als einmaliges Gesamtkunstwerk von den bedeutendsten Künstlern der Zeit erzeugen eine bildliche Narration von höchster Suggestivkraft.
Dauer der Projektion: ca. 60‘
In Kooperation mit der Dante Alighieri Gesellschaft Freiburg e.V.
Donnerstag, 12.Oktober 2023, 19.30 Uhr
Planetarium Freiburg
Bismarckallee 7g
79098 Freiburg i.Br.


Fulldome-Projektion und Live-Musik: URBAN ART im XXL-Format – Die Mural Harbor Gallery in Linz
Die Projektion ‚URBAN ART im XXL-Format‘ zeigt ein Porträt der Mural Harbor Gallery im österreichischen Linz, eines der weltweit größten Projekte für Urban Art. Die Outdoor-Galerie ist ein Zentrum der globalen Subkultur. Im öffentlichen Raum des Linzer Hafens werden meist überdimensionierte Wandbilder („murals“) von renommierten internationalen Graffiti-Künstlern gezeigt. Seit über einem Jahrzehnt hat sich die Mural Harbor Gallery zu einem beliebten Reiseziel für Graffiti-Writer, Street Artists und Muralists aus der ganzen Welt entwickelt. An nur einem Ort ist konzentriert die ganze Bandbreite dieser Kunstform zu erleben.
Auf einer Gesamtfläche von 135 Hektar ist eine Vielzahl von Murals und Graffiti zu erleben, zum Teil auf Flächen von über 500 m2 - Urban Art in Kingsize.
Ich habe mit meiner Kamera den Mural Harbor besucht. In einer animierten Show projiziere ich meine Fotografien auf die 360°-Kuppel des Planetariums, die sich für die Darstellung der teils übergroßen Murals besonders eignet.
Dazu gibt es ein Live-Konzert mit Robert „Roberto B.“ Behrendt (Perkussion) und Klaus-Jürgen „KJ“ Ross (Synthesizer). Die Musiker aus Nürnberg sind Mitglieder der Band Die Japanische Clubjacke. Passend zu den projizierten Bildern erzeugen sie eine sphärische elektronische Musik. Bilder und Musik versprechen ein suggestives Kuppelerlebnis.
Dauer: ca. 60 Minuten
Freitag, 13. Oktober 2023, 20.00 Uhr
Nicolaus-Copernicus-Planetarium
Am Plärrer 41
90429 Nürnberg
www.planetarium-nuernberg.de
Das gleiche Projekt wird im Planetarium Münster gezeigt, und zwar am
Samstag, 18.11.2023, 20.00 Uhr.
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Zur Fulldome-Projektion im Planetarium Münster gibt es ein Live-Konzert der Gruppe MEAT.KARAOKE.QUALITY.TIME. Die Musiker mit dem Münsteraner Jan Klare und Florian Walter und Karl-F. Degenhardt aus Essen aus dem Umfeld der Großformation The Dorf und des Labels Umland Records sind als Experten für improvisierte Musik, für besondere Soundexperimente bekannt. Im Planetarium begleiten die beiden Saxophonisten und der Drummer die Kuppelprojektion mit Sounds aus Blaswandlern und electronics – eine besonders passende und suggestive Musik zu den projizierten Bildern.

artSPACE: Eine Königin im neuen Glanz - Die Sanierung der Orgel in der Bochumer Propsteikirche
Die Sanierung der Orgel in der Propsteikirche St. Peter und Paul in Bochum hat über ein halbes Jahr gebraucht, jetzt sind die Arbeiten beendet. Die imposante Breil-Orgel mit ihren 4.000 Pfeifen aus dem Jahre 1959 wurde komplett auseinandergenommen, jede einzelne Pfeife wurde gereinigt und klangtechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Erweitert wurde die Orgel während der Sanierung um 68 Pfeifen. Ein neuer Spieltisch steht jetzt nicht mehr „versteckt“ auf der Empore, sondern mobil im Kirchenraum.
Ich habe mit meiner Kamera die Sanierung der „Königin der Instrumente“ in einzelnen Phasen begleitet, so den Abbau und das Lagern der Pfeifen, ihr Einsetzen, den Aufbau der neuen Pfeifen, das Intonieren … . Besonders intensiv waren die Arbeiten der Orgelbauer Stephan Trostheide und Matthias Wirth, die 4000 Pfeifen und 55 Register klanglich abzustimmen und den raumakustischen Gegebenheiten der Propsteikirche anzupassen.
Die animierte Projektion der Fotografien von diesen Prozessen auf die Planetariumskuppel gibt einen beeindruckenden Einblick in die komplexen Arbeitsabläufe. Den Bildern unterlegt ist natürlich der kraftvolle Originalklang der sanierten Orgel: Kantor Christopher Brauckmann spielt eigens für die Projektion ein Musikprogramm ein, das die klanglichen Möglichkeiten der „neuen“ Kirchenorgel eindrucksvoll nachvollziehen lässt.
Dauer ca. 60 Minuten
In Kooperation mit dem Förderverein Haus Kemnade und Musikinstrumentensammlung Grumbt e.V.
Donnerstag, 26. Oktober 2023, 20.00 Uhr
Planetarium Bochum
Castroper Straße 67
44791 Bochum
Eintritt: 11,50 € (erm. 9,50 €)
www.planetarium-bochum.de

artSPACE: Der Pina Bausch-Kosmos. Magie des Tanztheaters
Pina Bausch (1940 – 2009) gilt allgemeinhin als Begründerin des Tanztheaters. Das von ihr (weiter-)entwickelte spezifische Bühnengenre bringt tänzerische und theatralischeAusdrucksformen, bringt Tanz mit Sprache, Gesang, Pantomime, Artistik und Schauspiel zu einer neuen komplexen Formensprache zusammen. Die international bekannte und hochgeschätzte Choreographin kreierte mit ihrem Ensemble eine Bühnenästhetik, die weit über den Tanz hinausgeht und eine umfassende Theaterkunst bedeutet. Bis heute zeigt das Wuppertaler Pina Bausch Tanztheater die Stücke der Kultfigur der internationalen Tanz- und Theaterszene, das Repertoire ist nach wie vor weltweit ein gefragtes Bühnenereignis.
Die Projektion „Der Pina Bausch-Kosmos. Magie des Tanztheaters“ zeigt eine Vielzahl von Szenen aus 14 Inszenierungen der Tänzerin und Choreographin. In der Planetariumskuppel ist in der Chronologie der Uraufführungen von „Das Frühlingsopfer“ (UA 1975) bis „…como elmusguito en la piedra, ay si, si, si…“ (UA 2009) ein repräsentativer Bilderreigen von diesen Pina Bausch-Stücken zu sehen. Die animierten Fotosequenzen geben einen fokussierten Ein- und Überblick über die faszinierende Bausch-typische Bühnensprache, ihren Reichtum an Ausdrucksformen und ihre Veränderungen im Laufe der Entwicklung.
Dauer: ca. 70‘
Donnerstag, 02. November 2023, 19.30 Uhr
Planetarium Hamburg
Linnering 1 (Stadtpark)
22299 Hamburg
https://www.planetarium-hamburg.de/de/veranstaltungen-tickets/details/der-pina-bausch-kosmos
„Pina Bausch-Kosmos“ zeigt Szenen aus folgenden Stücken:
1. Das Frühlingsopfer (UA 03.12.1975)
2. Die sieben Todsünden (UA 15.06.1976)
3. Blaubart. Beim Anhören einer Tonbandaufnahme von Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“ (UA 08.01.1977)
4. Café Müller (UA 20.05.1978)
5. Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloss, die anderen folgen (UA 22.04.1978)
6. Arien (UA 12.05.1979)
7. 1980 – Ein Stück von Pina Bausch (UA 18.05.1980)
8. Viktor (UA 14.05.1986)
9. Palermo Palermo (UA 17.12.1989)
10. Masurca Fogo (UA 04.04.1998)
11. Água (UA 12.05.2001)
12. Nefés (UA 21.03.2003)
13. Ten Chi (UA 08.05.2004)
14. „…como el musguito en la piedra, ay si, si, si…” (UA 12.06.2009)

artSPACE und Live-Musik: SPAZZACAMINI !!! - 40. Internationales Schornsteinfeger-Treffen im italienischen Val Vigezzo
Der Raduno internazionale dello spazzacamino ist ein ganz besonderes Ereignis im norditalienischen Santa Maria Maggiore: Einmal im Jahr kommen Schornsteinfeger aus der ganzen Welt in das Val Vigezzo, um die Geschichte und die Traditionen ihres Handwerks zu feiern. Über 1.000 Schornsteinfeger in ihrer schwarzen Kluft und mit rauchgeschwärzten Gesichtern treffen sich hier. Der Grund: Mit einem großen Umzug und unterschiedlichen Feierlichkeiten gedenkt man der vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die bis ins letzte Jahrhundert aus bitterer Not aus der Region in die ganze Welt auswanderten und dort ihrem Beruf nachgingen. Diejenigen, die im Tal blieben, mussten unter oft dramatischen Bedingungen ihren Beruf ausüben - schwere Kinderarbeit eingeschlossen. Ins öffentliche Bewusstsein sind sie eingegangen als ihre Dienste ausrufende Schornsteinfeger, („Spazzacamini!!!“), als Kinder mit rußgeschwärzten Gesichtern, zerlumpt, ausgehungert und mit Arbeitsgerät beladen, wie sie von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt ziehen. Das Schornsteinfeger-Museum vor Ort gibt einen beeindruckenden Einblick in die damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen. Der Ort an der berühmten Centovalli-Bahn, die Locarno und Domodossola verbindet, richtet immer Anfang September dieses farbenprächtige Fest aus, das zu den bekanntesten und beliebtesten Events im Piemont gehört.
In meiner neuen Kuppelprojektion im Planetarium gebe ich einen Einblick in die Welt der spazzacamini. Die animierte Bildershow zeigt die dramatischen Hintergründe, die zu diesem internationalen Treffen der Kaminkehrer führten, und das ausgelassene Fest als Hommage an die damaligen Akteure und ihre Not. Im 40. Jubiläumsjahr säumten ungefähr 35.000 Zuschauer den Umzug von 1.800 Spazzacamini aus der ganzen Welt. Die Gruppe aus Deutschland ist mit Abstand die größte.
Der Bilderreigen wird mit der Erzählerstimme von Joachim Hermann Luger eingeführt. Live-Musik begleitet die gesamte Projektion. Der Pianist Marc Brenken gibt auf dem Flügel des Planetariums ein stimmungsvolles Solo-Konzert.
Der Abend mit den Bildern und den Klängen verspricht ein außergewöhnliches Erlebnis.
In Kooperation mit Cicuit Deutsch-italienische Gesellschaft e.V. Bochum
Dienstag, 21. November 2023, 20.00 Uhr
Ticket 11,50 €, ermäßigt 9,50 €
Planetarium Bochum
Castroper Str. 67
44791 Bochum
https://www.planetarium-bochum.de/de_DE/program/artspace-spazzacamini.1351860